Stroh brennt wie Zunder …
… oder doch nicht?
Liebe Leserinnen und Leser, ich möchte euch heute eines meiner ersten essenziellen Social-Media-Schlüsselerlebnisse präsentieren. Es ist wirklich unglaublich, aber trotz meiner 23-jährigern IT-Laufbahn hatte ich bis dato fast nichts mit Facebook und Co am Hut. Nachdem ich diesen Blog zu schreiben begonnen habe, tauchte ich langsam etwas tiefer in die Welt des Internes ein und stellte fest: Mein Nutzungsverhalten entwickelt sich immer mehr vom reinen Informationskonsumenten zum interagierenden Nutzer.
Jetzt aber zu meinem unerwartet positiven Schlüsselerlebnis:
Der Facebook Kommentar “Stroh brennt wie Zunder”
Als ich vor gut zwei Wochen begonnen habe, meinen Blog via Facebook in verschiedenen Gruppen zu posten, war ich erstmalig mit kritischem Feedback konfrontiert. Es war überhaupt der erste Kommentar, den ich zu meinen Posts bezüglich Strohdämmung bekommen habe, und der lautete ganz schlicht: “Und brennt wie Zunder.”
Zugegeben meine ersten Gedanken waren in etwa folgende: Ein klassisches Vorurteil als ersten Kommentar, was soll das jetzt? Kann man solche Kommentare löschen? Was tu ich jetzt? …
Ich hab mich dann entschlossen, ganz sachlich zu antworten: “Brennt sehr schlecht, zu wenig Sauerstoff zum Brennen, weil so stark gepresst! Wurde nach ÖNorm B3800 auf F90 geprüft und zugelassen. Auch in Deutschland zertifiziert.”
Eine Wand mit Strohdämmung erreicht somit die höchste Brandwiderstandsklasse F90. Diese Information hatte offensichtlich nicht genügend Überzeugungskraft. Ich hätte vielleicht noch deutlicher hervorheben sollen, dass sehr viele Baumaterialien brennbar sind und es schlicht auf den Wandaufbau ankommt. Die Wand muss den Feuerwiderstand für eine vorgeschriebene Zeit von 90 Minuten gewährleisten. Dadurch können im Brandfall notwendige Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Wahrscheinlich aufgrund dieser fehlenden Informationen habe ich folgende Antwort auf mein Posting erhalten: “Ist vielleicht schwer entzündbar, aber sonst brennt es wie der Teufel”
Darauf habe ich dann vielleicht doch etwas emotional reagiert, und einen Link zu einem Youtube Video gepostet in dem zu sehen ist wie schnell eine Styropor-Fassade in Brand geraten kann.
Und dann kam für mich die Überraschung. Ich bekam von einem freundlichen Facebook-User Unterstützung in der Sache. Er hat ein, für mich sensationelles Video gepostet, in dem ein Wandaufbau mit Strohdämmung einem Feuertest unterzogen wurde. Ich kannte das in Frankreich produzierte Video vorher nicht. Zwar wusste ich, dass in Österreich und Deutschland entsprechende Tests durchgeführt wurden, und die F90 Tauglichkeit für Wandaufbauten mit Strohdämmung nachgewiesen wurde, aber tatsächlich beobachten konnte ich eine brennende Strohwand noch nicht. Zu sehen wie gut gepresstes Stroh dem Feuer tatsächlich trotzt, hat mich noch mehr davon überzeugt, dass Strohdämmung in der Praxis funktioniert. Das Video wird in Zukunft sicher noch sehr oft hilfreich sein um eines der größten Vorurteile, dass Strohdämmung aufgrund der Brennbarkeit nicht eingesetzt werden kann, zu widerlegen.
Außerdem habe ich auch noch weitere Posts bekommen, die ich hier anführen möchte weil ich mich über die, für mich neuen Informationen, sehr gefreut habe. Eine Informationsseite mit U-Werten und technischen Daten (dazu werde ich in einem späteren Artikel noch mehr schreiben) und den Hinweis auf ein Projekt des Rook-Architekten-Teams, welches den Ökotabel®-AWARD 2016 den mit einem Strohballenprojekt gewonnen hat.
Ich möchte hier noch anmerken, dass ich als Strohblogger keinesfalls als Experte antreten möchte. Ich gebe lediglich meine Erfahrungen und Gedanken zu einem Thema weiter, dass offensichtlich recht unbekannt ist und viele Menschen zu interessieren scheint. Im besten Fall kann ich mit fortschreitender Zeit immer mehr Wissen dazu ansammeln und mit euch teilen. Die sozialen Medien beschleunigen dabei meinen Lernprozess ungemein.
Fazit:
Ein kritischer Kommentar zu meinem Thema konnte mit Hilfe der Community sehr leicht entkräftet werden. Ich habe damit Informationen bekommen, auf die ich alleine wahrscheinlich nicht so schnell gekommen wäre. Vielen Dank an die Unterstützer! I am impressed!
Hier noch ein kleiner Nachtrag den ich fast vergessen hätte: Nicht gepresstes Stroh brennt natürlich schon und das ist auch gut so. Denn wenn ein Strohballenhaus irgendwann einmal an sein Lebensende gelangt, kann es ganz einfach thermisch verwertet werden und wird nicht so wie viele andere Dämmstoffe zum Prolbemstoff.
Hier noch der Link zum besagten Facebookpost
Wie gesagt, Kommentare helfen mir weiter. Wenn auch du mir helfen möchtest schreib einen Kommentar. Was denkst du zum Thema Strohdämmung und Feuer, schreib deine Meinung gleich hier auf diese Seite, oder per Email an strohblogger@a1.net.
Ich freu mich über jedes Feedback!
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